5 Vorschläge für Touren von der Hütte aus

 

Den Wanderern und Bergsteigern, denen mehrere Tage zur Verfügung stehen, schlagen wir hier einige Wandertouren vor. Jede Tour wird euch verzaubern und erlaubt es, sich ganz und gar der Magie und Poesie der Greina hinzugeben, welche sie so einzigartig machen.

Fast alle Touren beginnen und enden bei der Capanna Motterascio.

 

Vorschlag A: Crap la Crusch / ca. 2 h / T2
Vorschlag B: Piz Terri / ca. 6 h / T3 – T4
Vorschlag C: Piz Coroi und Capanna Scaletta / ca. 6 h / T3
Vorschlag D: Plaun la Greina und Terrihütte / ca. 4 h / T2
→ Vorschlag E: Val Larciolo / ca. 2 h / T2 – T3

A: Crap la Crusch

Capanna Motterascio - Alpe Motterascio - Crap la Crusch - Capanna Motterascio

 

Wer schon tagsüber anreist und sich vor dem Nachtessen einen ersten Blick auf die Weite der Ebene verschaffen will, ist bei dieser Tour richtig!

Von der Hütte aus geht man hinauf in Richtung der Alpe Motterascio, wo Giovanni Boggini seinen ausgezeichneten Greina-Käse herstellt. Man kann diesen auch in der Hütte probieren oder auf der Alpe Motterascio sowie beim Lago di Luzzone auf der Alpe Garzotto kaufen.

Von der Alp aus überwindet man zuerst eine Gittertreppe (diese kann mit Hunden umgangen werden, indem man auf dem rechten Hang dem Kuhpfad folgt) und überquert anschliessend die Alp über Wasserläufe und Moore bis man den breiten Sattel Crap la Crusch (2268 m) erreicht, der einen traumhaften Blick auf die Greina-Ebene und die umliegenden Gipfel eröffnet. (ca. 1 h)

Um zur Hütte zurückzukehren, überquert man ab 2272 m Höhe die Alp Motterascio (bei den Steinmannli vom offiziellen Wanderweg weg in die Ebene runter) und folgt dem Verlauf des Ri di Motterascio, wobei man den Laghetto di Motterascio (2205 m) passiert. (ca. 1 h)

Technische Eigenschaften

Länge: 6 km

Höhenunterschied: 180 Meter

Zeit: 2 h

Schwierigkeitsgrad: T2

Zu sehen: Alpeggio Motterascio, Crap la Crusch, Ri di Motterascio, Laghetto di Motterascio

B: Piz Terri

Capanna Motterascio - Valle di Güida - Piz Terri - Laghet da Greina - Val Canal - Crap la Crusch - Capanna Motterascio

 

Der Piz Terri ist sicherlich einer der faszinierendsten Berge des Tessins. Die eindrückliche, tiefschwarze Pyramide ist jedoch nur für trittsicheren Wanderer begehbar (T4 vom Sattel bis zum Gipfel, sehr ausgesetzt mit teilweise brüchigem Gestein).

Von der Hütte her kommend folgt man den blau-weissen Stangen (T3), die gegen Osten bis ins Valle di Güida führen. Wenn man dem grasbewachsenen Hang entlang läuft, erreicht man anschliessend eine Geröllhalde auf 2400 m. Man steigt die Halde hoch bis man auf den Sattel zwischen Piz Terri und Piz Güida gelangt. Von hier aus geht man Richtung Osten und folgt der Spur durch das Gestein (T4), unter der Nord-West-Wand des Terri. Hat man den Kamin auf 2898 m Höhe überwunden, befindet man sich auf dem westlichen Grat der Bergspitze. Von da aus folgt man der Spur auf sehr brüchigem Untergrund, bis man den Gipfel des Piz Terri (3149 m) erreicht.

Zur Abwechslung kann der Abstieg zur Hütte über die Nordseite erfolgen, wobei man den Laghet la Greina passiert – ein kleiner See, der bis zu seiner Taufe 2016 ohne Namen war und gemeinhin Lago Terri genannt wurde. Beim Abstieg durch das Val Canal erreicht man Crap la Crusch, von wo aus man zur Capanna Motterascio zurückgelangt.

Technische Eigenschaften

Länge: 11 km

Höhenunterschied: 1100 Meter

Zeit: ca. 6 h

Schwierigkeitsgrad: T3 / T4

Zu sehen: Valle di Güida, Piz Terri, Laghet la Greina, Val Canal, Crap la Crusch

C: Pizzo Coroi / Capanna Scaletta

Capanna Motterascio - Alpe Coroi - Piz Coroi (2'785 m) - Capanna Scaletta - Arco della Greina - Piano della Greina (Brenno) - Crap la Crusch - Capanna Motterascio

 

Auch diese Wanderung ist ziemlich herausfordernd und daher ausschliesslich für geübte Wanderer (T3). Jedoch lohnt sich diese nur schon wegen der unglaublich verschiedenen Panoramen, der sich ständig ändernden Landschaften und der Aneinanderreihung von Weiden und Alpen, Felsen und steilen Gräten, Mäandern und Zinnen, welche einen in Staunen versetzen.

Von der Hütte aus steigt man Richtung Alp Coroi bis auf 2340 m auf. Von da aus folgt man dem Grat auf schwarzen Mergel- und Kalkschieferplatten bis zum Piz Coroi (2785 m).

Der normale Abstieg erfolgt über den Grat zur Capanna Scaletta, aber Achtung: Ab 2672 m Höhe bis zur Hütte ist Trittsicherheit erforderlich. Für die weniger Geübten bietet der Abstieg von den Laghetti del Coroi (auf 2593 m Höhe) zum Passo della Greina eine gute, einfachere Alternative, die ebenfalls reizvoll ist.

Auf keinen Fall darf man sich einen Abstecher zum Arco della Greina entgehen lassen! Wer bis zur Capanna Scaletta hinuntergestiegen ist, braucht nur den blau-weissen Weg zu nehmen, der direkt zur Greina-Ebene zurückführt. Der Weg ist nur für geübte Wanderer und ausschliesslich begehbar, wenn kein Eis oder Schnee liegt. Alternativ kann man den rot-weissen Weg beim Passo della Greina verlassen (auf 2379 m Höhe) und überquert die Greina-Ebene bis zum Felsbogen.

Um zum Crap la Crusch zurückzukehren, folgt man den Mäandern des Flusses Brenno bis zu seinen Quellen in der Karstlandschaft und folgt anschliessend den steinigen Zinnen und dem Beginn des Rein da Sumvitg, einer der Quellen des Rheins. Auf 2344 m Höhe kehrt man wieder auf den rot-weissen Weg zurück.

Von da aus nimmt man den Weg, der zum Crap la Crusch und anschliessend zur Capanna Motterascio zurückführt.

Technische Eigenschaften

Länge: 15 km

Höhenunterschied: 900 Meter

Zeit: ca. 6 h

Schwierigkeitsgrad: T3

Zu sehen: Pizzo Coroi, Arco della Greina, meandri, pinnacoli, sorgenti Brenno, sorgenti Rein da Sumvitg (Reno), Crap la Crusch

D: Plaun la Greina / Terrihütte

Capanna Motterascio - Crap la Crusch - Plaun la Greina - Muot la Greina - Capanna Terri - Crap la Crusch - Laghetto di Motterascio - Capanna Motterascio

 

Diese Tour führt entlang der Quelle des Rheins bis zur Terrihütte.

Von der Capanna Motterascio wandert man in Richtung Crap la Crusch und folgt anschliessend dem Rhein (Weg am rechten Ufer), überquert die Plaun la Greina mit ihren Quellen, Mäandern, Mooren und Terrassen. Der Weg ist gesäumt von Graspolstern, einem typischen periglazialen Phänomen, welche die Landschaft noch magischer erscheinen lassen und die man sich unbedingt ansehen sollte.

Nach einem kurzen Aufstieg erreicht man die Terrihütte. Anschliessend geht man gegen Süden um den Muot la Greina herum, wo man durch den Gletscher abgeschliffene Rundhöcker sehen kann. Nach der Überquerung des Rheins auf 2230 m Höhe kehrt man zurück zum Crap la Crusch und anschliessend zur Capanna Motterascio.

Um die Rückkehr zur Hütte abwechslungsreicher zu gestalten, kann man von 2272 m Höhe die Alpe Motterascio durchqueren, wobei man dem Lauf des Ri di Motterascio folgt und am Laghetto di Motterascio (2205 m) vorbeikommt.

Technische Eigenschaften

Länge: 13 km

Höhenunterschied: 400 Meter

Zeit: ca. 4 h

Schwierigkeitsgrad: T2

Zu sehen: Sorgenti Rein da Sunvitg (Reno), meandri, torbiere, terrazzi paralleli, cuscinetti erbosi, Muot la Greina, Ri di Motterascio, Laghetto di Motterascio

E: Val Larciolo

Capanna Motterascio - Alpe Coroi - Val Larciolo - Alpe Larciolo - Alpe Garzotto

 

Als schönen Abschluss empfehlen wir den Weg durch das wilde Val Larciolo, um so von der Capanna Motterascio zum Lago di Luzzone zurückzukehren. Da der Weg steile und rutschige Abschnitte hat, ist er eher für erfahrene Wanderer geeignet, die ein abgelegenes Tal zu respektieren und zu schätzen wissen. Mit etwas Glück kann man Steinböcke, Gämsen, seltene Alpenblumen oder verborgene Steine antreffen.

Von der Hütte aus steigt man in Richtung der Alpe Coroi auf. Auf 2340 m Höhe beginnt der lange Abstieg auf einem Weg, der stellenweise hohe Trittsicherheit erfordert. Man steigt hinunter bis auf 2143 m Höhe, wo man den Ri di Larciolo überquert, um anschliessend auf der Westseite des Val Larciolo zur Alp Larciolo zu gelangen. Nach einem letzten, weniger anspruchsvollen Abstieg erreicht man die Eisenbrücke auf dem rot-weissen Weg, der von der Capanna Motterascio bis zur Alpe Garzotto und zum Lago di Luzzone führt.

 

Technische Eigenschaften

Länge: 7 km

Höhenunterschied: 250 Meter

Zeit: ca. 2 h

Schwierigkeitsgrad: T2 / T3

Zu sehen: Alpe Coroi, Alpe Larciolo, Alpe Garzotto